Reiseziel Kolumbien – eine Übersicht

Cartagena, Kolumbien
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Kolumbien ist ein wunderschönes Reiseziel und begeistert viele Menschen mit seinen traumhaften Karibikstränden sowie den zahlreichen bunten Kolonialstädten. Die Hauptstadt Kolumbiens ist Bogota. Insgesamt beheimatet das Land etwa 50 Mio. Einwohner.

Kolumbianer sind als äußerst gastfreundlich, offen und auch hilfsbereit bekannt. Jedoch gilt eine forsche Umgangsart als ungern gesehen, daher spielen Respekt und gute Manieren eine große Rolle. Die Einheimischen arbeiten hart und zeichnen sich als sehr korrekt und ordentlich aus. Ansonsten ist das Leben in Kolumbien aber etwas entspannter als in Europa. Weiterhin zählt das Land zu den fortschrittlichsten in Südamerika.
Bis vor wenigen Jahren wurde Kolumbien vorwiegend mit Gewalt durch den Bürgerkrieg sowie den Drogenhandel in Verbindung gebracht. Tourismus spielte in dieser Zeit infolgedessen keine große Rolle. Dies änderte sich jedoch nach der Zerschlagung der großen Drogenkartelle sowie mit Beginn der Friedensverhandlungen mit der FARC im Jahr 2016. Mittlerweile gehört Kolumbien deshalb zu den beliebtesten Reisezielen in Südamerika.

Die Vorzüge Kolumbiens als Reiseziel

Kolumbien bietet aufgrund seiner Lage dem Reisenden eine facettenreiche Mischung: Die Karibikküste überzeugt durch ihre traumhaften Strände, während sich im Norden Inseln und zahlreiches koloniales Erbe befindet. Im Nordwesten kann man sich auf Salsa- und Dschungelabenteuer begeben, im Südwesten liegt Medellin, welche als Sinnbild der Transformation und zusätzlich als Hotspot zum Thema Innovation gilt. Weiterhin gibt es das Kaffeedreieck, die „verlorene Stadt“ in der Sierra Nevada und nicht zuletzt auch die spannende Hauptstadt Bogota zu bestaunen, welche gleichzeitig die Metropole für das Nachtleben des Landes darstellt. Außerdem gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, welche keinen hohen Bekanntheitsgrad haben und erst nach und nach erschlossen werden. Besonders diese stellen ein wahres Paradies für entdeckungsfreudige Backpacker dar. Weitere Gründe, warum man Kolumbien als Reiseziel wählen sollte, sind nicht nur die verhältnismäßig niedrigen Preise, welche man insbesondere in den weniger touristischen Orten vorfindet, sondern auch, dass Kolumbien ein ganzjähriges Reiseziel darstellt.

Klima

Kolumbien lässt sich grob in vier unterschiedliche Klimaregionen unterteilen:
An der Karibikküste herrschen das ganze Jahr über Temperaturen von mindestens 24 Grad Celsius. Im Gegensatz dazu liegt die durchschnittliche Temperatur in der gemäßigten Zone rund um Cali und Medellin bei 20 Grad Celsius. In Bogota und Umgebung muss man mit kalttropischen 14 Grad Celsius rechnen, während das Quecksilber in den Bergregionen bei einer Höhe von über 3000 Meter auch unter 12 Grad Celsius fallen kann.
Kolumbien eignet sich – insbesondere an der Karibikküste – als ganzjähriges Reiseziel. Die Niederschläge während der Regenzeit fallen eher kurz und kräftig aus. Als beste Reisezeit hat sich jedoch besonders für Backpacker die Trockenzeit von Dezember bis März sowie von Juli bis August bewährt. Bei der Wahl der optimalen Reisezeit sollten jedoch auch Ferienzeiten vor Ort beachtet werden, da insbesondere zu dieser Zeit populäre Anlaufpunkte schnell überlaufen sein können. Dies gilt insbesondere für die Weihnachtszeit bis Mitte Januar, sowie zu Ostern und in den Sommermonaten Juni und Juli.

Kulinarik

Genau wie die unterschiedlichen Klima- und Vegetationszonen unterscheiden sich auch die regionalen Gerichte in Kolumbien. Besonders erwähnenswert ist jedoch die unglaubliche Vielfalt an schmackhaftem und preiswertem Obst, wie zum Beispiel Bananen, Grenadillas, Mangos oder Kokosnüsse.
Überall im Laden trifft man auf so genannte Arepas – Maisfladen, welche entweder als Beilage oder auch gefüllt als kleinere Zwischenmahlzeit verzehrt werden. Sehr beliebt sind auch frittierte Teigbällchen, welche Bunuelos genannt werden oder Käsebrötchen auf einer Maismehlbasis, welche als Pandebono bekannt sind. Gerichte wie Reis mit Hühnchen, dicke Suppen oder auch Fleisch vom Grill zählen weiterhin zur landestypischen Küche. In der karibischen Region werden oftmals auch frittierter Fisch mit Kokos-Reis und Kochbananen serviert, während man in der Region um Medellin bevorzugt dicke Suppe oder reichhaltige Gerichte wie Bandeja Paisa reicht, was verschiedenen Sorten von Fleisch, Bohnen und Reis entspricht.
Die Hauptstadt Bogota beherbergt mittlerweile eine große Anzahl von Fusion- oder auch internationalen Restaurants, welche mit der Zeit immer mehr an Beliebtheit gewinnen.
Kolumbien ist insbesondere für Kaffeeliebhaber eine Reise wert, da der Kaffee direkt aus der Region kommt. Aus den zahlreichen exotischen Früchten werden außerdem viele verschiedene Säfte gepresst. So findet man zum Beispiel Kokosnusssaft, eine aus Lulo hergestellte Limonade oder auch das Zuckerrohr-Wasser, welches Agua-Panela genannt wird. Aufgrund der vorhandenen Vielfalt an Früchten sind auch Cocktails eine sehr gute Wahl. Jedoch bietet Kolumbien zusätzlich unterschiedliche Biersorten, wie zum Beispiel das Club Colombia an.

Sprache

Wie für die meisten der südamerikanischen Länder gilt auch für Kolumbien, dass man sich mit Englisch nur begrenzt behelfen kann, da dies lediglich von den jüngeren Einheimischen gesprochen wird. Ansonsten ist die Landessprache Spanisch, somit sollte man sich die wichtigsten Begriffe aneignen sowie bei Bedarf Adressen notieren, welche man zum Beispiel Taxifahrern zeigen kann. In Touristenzentren wie Cartagena oder auch in Hotels und Hostels, welche über viel internationales Publikum verfügen, findet man Englisch auf moderatem bis gutem Niveau. Hält man sich jedoch außerhalb der touristischen Zonen auf und steht dabei in regelmäßigem Austausch mit Einheimischen, sind Grundkenntnisse in Spanisch zwingend erforderlich. Insbesondere beim Backpacking kann man sich mit entsprechenden Sprachkenntnissen über viele freundliche und offene Kontakte freuen.

Einreisebestimmungen

Für Touristen ist der Kauf eines Visums bei der Einreise nach Kolumbien nicht erforderlich. Dienstreisende oder Personen, die einen Langzeitaufenthalt beabsichtigen, benötigen dies jedoch. Weiterhin braucht man einen gültigen Reisepass sowie unter Umständen einen Nachweis darüber, wann man das Land wieder verlassen wird. Hierzu dient zum Beispiel das Rückflugticket.

Finanzen

In Kolumbien gilt der Kolumbianische Peso als Landeswährung. In den größeren Städten sowie in beinahe allen Dörfern kann man problemlos Geld abheben. Größere Geschäfte akzeptieren zur Bezahlung im Regelfall VISA oder Mastercard. Es gilt jedoch bei der Zahlung mit der Kreditkarte eine strengere Kontrolle, um auf diese Weise Kreditkartendiebstählen vorzubeugen. In kleineren Geschäften oder in ländlichen Regionen ist meistens ausschließlich Barzahlung möglich.

Unterkünfte

In den vergangenen Jahren wurde die touristische Infrastruktur Kolumbiens zunehmend erweitert. Die Auswahl umfasst sowohl Hostels als auch kleine familiengeführte Hotels oder Bed & Breakfast sowie große Hotelketten und Resorts. In den größeren Städten gibt es auch viele AirBnB-Einrichtungen. Als Backpacker genießt man eine große Auswahl kleinerer sowie Privatunterkünfte und erhält auch in den Hotels vielfältige Empfehlungen je den individuellen Wünschen entsprechend.

Wie teuer ist Kolumbien?

Die zu erwartenden Kosten einer Reise nach Kolumbien richten sich grundsätzlich nach den eigenen Bedürfnissen. Je nachdem, ob man als Backpacker bevorzugt in Hostels oder Schlafsälen übernachten möchte oder kostspieligere Hotels bevorzugt, gibt es hier große Preisunterschiede. Weiterhin hat man unterschiedliche Fortbewegungsmöglichkeiten, welche vom Fliegen bis hin zu privaten Fahrern oder öffentlichen Verkehrsmitteln reichen. Allgemein lässt sich sagen, dass Kolumbien zu den günstigeren Zielen in Südamerika zählt. Da sich jedoch der Tourismus im Land rasch weiterentwickelt, ist zu erwarten, dass auch die Preise in die Höhe schnellen werden.

Beliebte Ziele innerhalb Kolumbiens

Bogota
In der Regel dient die Hauptstadt Bogota als Ausgangspunkt, wenn man Kolumbien mit dem Rucksack bereisen möchte. Es ist empfehlenswert, direkt am Anfang zwei bis drei Tage in der Hauptstadt zu verbringen und sich bereits mit den kulturellen Unterschieden vertraut zu machen bevor man weiter in das Landesinnere vordringt. Weiterhin erhält man hier gute Einblicke in die kolumbianische Geschichte. Besonders attraktiv ist das Viertel Candelaria mit seiner historischen Altstadt, eine gute Anlaufstelle ist jedoch auch die so genannte Zona Rosa mit ihren zahlreichen Restaurant, Bars und Clubs. Außerdem ist ein Ausflug auf den Cerro Monserrate mit der Seilbahn lohnenswert.

Cali
Während sich das Zentrum von Cali tagsüber etwas entspannter zeigt als die Metropolen Bogota und Medellin, so trifft dies nicht auf das Nachtleben zu. Cali ist als Hauptstadt des Salsas bekannt und macht ihrem Namen alle Ehre. Man hat hier zum Beispiel die Möglichkeit, einen professionellen Salsa-Kurs mitzumachen oder auch die legendäre Salsa-Bar La Topa Tolondra zu besuchen. Weiterhin stehen einem viele Tagesausflüge, wie beispielsweise eine Fahrt auf den Moto-Brujas nach San Cipriano, zur Verfügung.

Medellin
Während Medellin in der Vergangenheit als gefährlichste Stadt der Welt bekannt war, gehört sie heutzutage zu den lebenswertesten Städten des amerikanischen Kontinents und verkörpert deshalb die Transformation Kolumbiens in den letzten Jahrzehnten. In El Poblado, dem touristischen Zentrum von Medellin, gibt es moderne Hostels, zahlreiche Restaurants und eine große Auswahl unterschiedlicher Nachtclubs und Bars. Während einer klassischen Stadtführung erhält man außerdem tiefere Einblicke in den Wandel von Mendellin. Ein Tagesausflug zum Fels von Guatapé ermöglicht dem Reisenden, den wohl schönsten Ausblick des ganzen Landes zu erleben, welchen man von der über fast 700 Stufen zu erreichenden Plattform auf dem Fels genießen kann.

Cartagena
Cartagena stellt das wohl beliebteste Reiseziel Kolumbiens dar. Die koloniale Altstadt liegt direkt an der wunderschönen Karibikküste und ist von einer elf Kilometer langen Stadtmauer umgeben. Neben den verschiedenen Sehenswürdigkeiten sollte man unbedingt den nahegelegenen Karibikinseln, wie zum Beispiel der Islas de San Bernardo, einen Besuch abstatten.

Santa Marta
Die Region um Santa Marta ist geprägt von traumhaften Stränden sowie einer friedlichen Bergidylle und bietet dem Backpacker somit eine unvergleichliche Vielfalt. Während es in Santa Marta selbst keine besonderen Anlaufstellen gibt, ist ein Aufenthalt im Tayrona Nationalpark mit seinen paradiesischen Stränden oder dem Bergdörfchen Minca unbedingt zu empfehlen. Außerdem liegt hier die verlorene Stadt, welche sich jedoch nur nach einer fünftägigen Wanderung durch den Dschungel erreichen lässt, welche man bei unterschiedlichen Anbietern in Santa Marta als Tourpaket buchen kann.

Mehrtägige Touren in Kolumbien

Um die unzähligen Sehenswürdigkeiten Kolumbiens besichtigen zu können, benötigt man aufgrund der Größe des Landes und seiner Topographie sehr viel Zeit. Jedoch lassen sich insbesondere nur schwer erreichbare Highlights mit Hilfe von geführten, mehrtägigen Touren besichtigen, welche außerdem den Vorteil haben, dass man auf diese Weise eine Kombination von verschiedenen Sehenswürdigkeiten innerhalb kürzerer Zeit und unter professioneller Führung zu sehen bekommt.
Außerdem erübrigt es sich dann, vor Ort nach Unterkünften zu suchen oder sich um die detaillierte Organisation kümmern zu müssen. Mehrtägige Tagestouren lassen sich auch optimal in eine bereits geplante Backpacking-Tour integrieren.
Besonders empfehlenswert sind Touren in kleineren Gruppen, da hierbei verstärkt auf Nachhaltigkeit sowie auf Verantwortungsbewusstsein beim Reisen geachtet wird.

Mögliche mehrtägige Touren sind:

Kolumbien Express
Beim Kolumbien Express besichtigt man in insgesamt neun Tagen sowohl die Hauptstadt Bogota, als auch die Kaffeeregion sowie Salento, Medellin und die Karibikküste. Innerhalb kurzer Zeit erhält man somit einen guten Einblick in die Vielfalt Kolumbiens.

Karibik und Kolumbien Express
Diese Tour dauert acht Tage und konzentriert sich auf die Highlights an der Karibikküste, wie zum Beispiel Cartagena, Santa Marta, Minca und dem Tayrona National Park.

Trek zur Verlorenen Stadt – Ciudad Perdida
Innerhalb von sieben Tagen erreicht man nach einer geführten Dschungel-Wanderung die berühmte Verlorene Stadt.

Kolumbien: Kultur und Karibik
Die große Kolumbienreise umfasst in 22 Tagen sowohl die Hauptstadt Bogota, als auch die Kaffeeregion sowie die Städte Salento, Medellin, Cartagena, Santa Marta, Minca und den Tayrona Nationalpark. Weiterer Bestandteil dieser Rundreise ist die mehrtägige Wanderung durch den Dschungel zur Verlorenen Stadt Ciudad Perdida.