Medizinische Ratschläge für Brasilien

Impfung bei einer Frau
Vor einer Brasilienreise ist eine Impfung sehr wichtig - © depositphotos.com @ perig76

Brasilien ist das größte Land Lateinamerikas, das fünftgrößte der Welt und wird jährlich von mehr als 6 Millionen Touristen besucht. Das Land verfügt über eine enorme Vielfalt von Einflüssen und klimatischen Bedingungen, die Besuchern gesundheitliche Probleme bereiten können, wenn gute Ratschläge nicht beachtet werden.

Vor dem Antritt der Reise

Mittlerweile tritt Gelbfieber in großen Teilen Brasiliens auf. Deswegen raten Gesundheitsexperten dringend zu einer Gelbfieberimpfung, spätestens 10 Tage vor Ankunft in Brasilien.

Die folgenden Impfungen werden ebenfalls empfohlen, wie man auf dieser Fachseite zum Thema Reiseimpfungen nachlesen kann:

  • Tetanus
  • Diphtherie
  • Keuchhusten
  • Hepatis A
  • Hepatitis B (bei Langzeitaufenthalt)
  • Typhus
  • Tollwut

Am besten wird mit dem Hausarzt und dem Tropenarzt geklärt, welche Impfungen notwendig sind. Nicht vergessen, den Impfpass mitzunehmen!

Patienten, die regelmäßig Medikamente nehmen, müssen sich einen ausreichenden Vorrat mitbringen. Der Arzt sollte auf einem Zettel die Wirkstoffe der Medikamente aufschreiben, damit im Notfall in Brasilien neue Medikamente gekauft werden können. Die Handelsnamen für Medikamente unterscheiden sich von denen in Deutschland, so dass brasilianische Ärzte und Apotheker mit den deutschen Packungen nichts anfangen können.

Ins Gepäck gehört unbedingt eine Reiseapotheke für die Erste Hilfe vor Ort. Der Hausarzt berät gern, was dort einzupacken ist.

Allgemeine Regeln während des Aufenthalts

Unmittelbar nach der Ankunft sollten sich Besucher schonen und intensive körperliche Betätigung vermeiden. Der Körper muss sich erst an die andere Zeitzone und das warme Klima gewöhnen, besonders wenn Besucher frisch aus dem deutschen Winter kommen. In der Mittagshitze von 12 – 15 Uhr ist es besser, nicht herumzulaufen, sondern wie die Einheimischen Siesta zu halten. Immer eine Kopfbedeckung tragen, um Sonnenstich zu vermeiden. Besondere Vorsicht gilt beim Essen. Rohkost und kalte Speisen werden besser vermieden. Frisches Obst kann verzehrt werden, aber besser nur Sorten, die geschält werden müssen (Bananen, Orangen, Mango). Vor jeder Mahlzeit gründlich die Hände waschen erspart unangenehme Magen-Darm Infektionen , die den Urlaub vermiesen können. Besondere Vorsicht ist bei Eiswürfeln geboten, wenn man nicht weiß, woher das Wasser stammt. Ähnliches gilt für frisch gepresste Fruchtsäfte.

Mückenschutz

Die Liste der Krankheiten, die in Brasilien durch Mücken übertragen werden, ist lang. Für einige gibt es noch nicht ein mal einen Impfschutz. Daher ist es am besten, Stiche von vornherein zu verhindern. Die Standard- Mückenschutz Sprays aus dem Drogeriemarkt genügen für Brasilien nicht. Der Tropenarzt wird rezeptpflichtige Sprays oder Salben empfehlen. Die Mittel müssen dann aber auch vorschriftsmäßig angewandt werden, um zu schützen. Manche Mücken, zum Beispiel die Überträger des Dengue-Fiebers, stechen tagsüber! Nach Sonnenuntergang sollte man stets lange Hosen und Hemden mit langen Ärmeln tragen, weil Mücken zum Stechen die gut durchblutete Haut an Armen und Beinen mögen. Zum Schlafen benutzt man entweder Moskitonetze oder verbrennt oder verdampft Mittel mit Insektiziden (gesundheitlich bedenklich).

Malaria

Malaria sollte nicht unterschätzt werden. Von allen tropischen Erkrankungen fordert sie weltweit die meisten Todesopfer. Auch in Brasilien kommt Malaria vor, wenn auch nicht in dem starken Ausmaß wie in vielen afrikanischen Ländern. Ob und welche Malaria-Prophylaxe erforderlich ist, hängt vom konkreten Reiseziel in Brasilien ab. Der Tropenarzt sollte unbedingt rechtzeitig vor Reisebeginn aufgesucht werden, Um einen ausreichenden Schutz zu gewähren, müssen einige Medikamente gegen Malaria eine Woche oder sogar noch länger vor der Ankunft in Brasilien eingenommen werden. Die Zentren großer Städte und Meeresstrände sind normalerweise frei von Malaria. Wer zum Karneval nach Rio fliegt, braucht also keine Malaria zu fürchten.

Zika-Virus Infektion

Sie stellt momentan die größte Gefahr bei Reisen nach Brasilien dar. Die Infektion wird durch Mücken übertragen. Die Symptome sind ähnlich wie bei Dengue-Fieber . Die große Gefahr der Zika-Virus Infektion besteht darin, dass sie bei schwangeren Frauen zu Missbildungen des Fötus führen kann. Derzeit gibt es weder eine Prophylaxe oder Therapie dieser Infektion. Ärzte raten daher Schwangeren von Reisen nach Brasilien ab. Falls eine Reise unvermeidbar sein sollte, müssen strikte Maßnahmen zum Schutz gegen Mückenstiche getroffen werden.

Versicherung

Die medizinische Versorgung ist in Brasilien fast so gut wie in Europa, zumindest in den größeren Städten. Trotzdem wäre es großer Leichtsinn, die Reise ohne Auslandskrankenversicherung mit Rückholoption anzutreten. Derartige Versicherungen kosten nur ein paar Euro im Jahr, können den Reisenden aber vor dem Ruin bewahren, weil deutsche gesetzliche Krankenkassen die Kosten einer Behandlung in Brasilien nicht übernehmen. Übrigens bestehen viele Krankenhäuser und Ärzte in Brasilien auf Vorkasse, bevor sie eine Behandlung beginnen.