Auf den Spuren der Amazonas Medizin

Frau in Peru
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In allen Teilen Südamerikas wachsen Kräuter und andere Heilpflanzen. Von jeher wurden diese Pflanzen und Kräuter von der indigenen Bevölkerung auch zur Medizin genutzt. Diese ist dabei häufig eng verbunden mit ihrer Religion. Insbesondere die Inka verfügten über ein großes Wissen im medizinischen Bereich. Sie wussten nicht nur um viele Kräuter und andere Heilmittel, sondern hatten auch die Chirurgie, bis hin zu Amputationen und Operationen am offenen Kopf, regelmäßig genutzt. In anderen Teilen Südamerikas wiederum gab es Schwitzhütten und Kenntnisse um andere Pflanzen.

Krankheiten heilen war oft Aufgabe der Priester

Egal ob bei den Inkas die Priester oder bei den Indianern die Medizinmänner. Krankheiten heilen war oft Aufgabe dieser angesehenen religiösen Männer und fast immer wurden während der Behandlung auch religiöse Rituale abgehalten. Der kranke Mensch wurde regelmäßig mit innerlicher oder religiöser Reinigung verknüpft.

Welche Heilmittel kannten bereits die Ureinwohner?

Auch wenn die verwendeten Heilmittel alleine aufgrund der Größe des Kontinents von Region zu Region zu unterschiedlich sind, so war doch das Wissen um Pflanzen, Kräuter und andere Heilmittel enorm und heute noch beeindruckend. Die Inka kannten Narkotika und Lokalanästhesie, gewonnen aus dem Stechapfel (Wirkstoff Atropin) und Kokain aus der Koka-Pflanze. Andere Ureinwohner erkannten, dass Schimmelpilze vermoderter Eichenrindenstämme eine antibiotische Wirkung hatten. Auch die Echiancea, der Sonnenhut, war bereits bekannt und wurde vornehmlich zur Wundheilung und Aktivierung des Immunsystems eingesetzt.

Problemfall Darm – schon bei den Inka ein Thema

Bereits die alten Inka kannten das Klistier, welches bei Verdauungsstörungen half. Spezielle Ärzte drückten Flüssigkeit in den After, damit der Patient sich entleeren konnte. Aber auch der Darm selbst wurde bei Problemen und Bauchschmerzen behandelt. Selbst die Darmreinigung soll es laut einiger Quellen bereits damals gegeben haben.

Heutzutage bekommt die Darmreinigung übrigens wieder viel Aufmerksamkeit. Sie gilt als Frühjahrsputz und schwemmt Gifstoffe aus, entfernt abgesetzte Kotreste und bringt die Darmflora ins Gleichgewicht. Während Pilze, Bakterien und Mikroben sich im Darm ansiedeln, ihn beschädigen, reizen und bei seiner Arbeit stören können, ist dies nach einer Darmreinigung nicht mehr der Fall. Ist der Darm gesäubert, können sich wieder Bakterien ausbreiten, die sich positiv auf den Darm und die Verdauung auswirken.

Was ist die Amazonas Darmreinigung?

Die Ureinwohner des Amazonas entwickelten die Amazonas Darmreinigung bereits vor Hunderten von Jahren, bis sie erfolgreich angewendet werden konnte. Die Mischung aus Kräuter und natürlichen Bestandteilen, welche reich an Vitaminen und Mineralien ist, wird als Heilmittel gesehen, welches erfolgreich eine Darmreinigung durchführen kann.

Das Besondere dabei ist, dass die Amazonas Darmreinigung nicht nur den Darm an sich, sondern auch die Leber reinigt. Dies wurde von den Ureinwohnern des Amazonas als wichtig angesehen, denn die Leber ist eines der wertvollsten Organe des Körpers, da sie die Giftstoffe, die dem Körper zugeführt werden, aufnimmt und abtransportiert. Aber auch in ihr bleiben immer Rückstände zurück, welche mit einer Leberreinigung entfernt werden können.

Damals wie heute wurde eine Darmreinigung mit wertvollen Pflanzenstoffen und -Fasern durchgeführt. Insbesondere pflanzlichen Fasern haben übrigens eine große Wirkung. Sie sind unverdaulich und regen den Darm an, vermehrt zu arbeiten. Gleichzeitig „ziehen“ die Fasern den Nahrungsbrei mit sich und lösen mit Hilfe dieses schleifenden Effekts auch festsitzende Teilchen.

Die folgenden Pflanzenteile werden heute zur Darmreinigung eingesetzt. Viele davon waren früher schon bekannt.

Chia-Samen undFlohsamenschalen:

Chia-Samen und Flohsamenschalen enthalten Schleimstoff, welcher wiederum als Quellmittel dient. Chia stammt aus Südamerika, Flohsamen kommen hauptsächlich aus Indien und Pakistan. Beide quellen auf und machen den Verdauungsbrei geschmeidiger. Dadurch kann bei einer Verstopfung effektiv die Tätigkeit des Darms gefördert werden. Flohsamenschalen quellen übrigens deutlich besser (Faktor 2) . Besteht wiederum Durchfall, nehmen die Flohsamenschalen die übermäßige Flüssigkeit aus dem Stuhl auf und machen ihn so fester.

Una de Gato Rinde:

Una de Gato ist hierzulande eher als Katzenkralle bekannt. Es stammt aus Mittelamerika und den Regenwäldern Südamerikas. Katzenkralle hat eine entzündungshemmende, antivirale und antioxidative Wirkung. So fördert Una de Gato effektiv die Gesundheit und hilft dabei Giftstoffe und Viren zu binden und abzutransportieren.

Papayablätter:

Papayablätter stammen urpsrünglich aus der Region zwischen Costa Rica und Mexico, werden heute aber überall angebaut. Sie sind in südlichen Gebieten ein beliebtes Mittel, um bei der Reduzierung des Körpergewichts zu helfen und Beschwerden des Magen-Darm-Traktes zu lindern. Weiter stärken Papayablätter das Immunsystem und werden in manchen Ländern als Verhütungsmittel verwendet. Angeblich können sie Krebs heilen. Das ist nicht bewiesen, in manchen Regionen sind die Menschen aber fest davon überzeugt.

Boldoblätter:

Boldoblätter sind in unseren Regionen eher weniger bekannt, werden aber in der argentinischen, brasilianischen, peruanischen und chilenischen Volksmedizin häufig als Heilmittel angewendet. Besonders bei Magen-Darm-Beschwerden sagt man ihnen eine gute Wirkungskraft nach. Weiter regen sie die Gallentätigkeit und die Leberzellen an.

Topinamburknolle:

Topinambur stammt aus Mittel- und Nordamerika. Die Knolle ist reich an Vitamin B1 und B3, Vitamin C, Kupfer sowie Kalium und anderen Mineralien, weswegen es wertvoll für die Gesundheit des menschlichen Körpers ist. Weiter stärkt diese Knolle die Abwehrkräfte und beugt Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes vor.

Löwenzahnwurzel:

Löwenzahnwurzel gibt es nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa und Asien. Die Wurzel enthält ein Gemisch aus Bitterstoffen, welche für die Darmreinigung von essenzieller Bedeutung sind. Diese Bitterstoffe wirken effektiv gegen Verdauungsbeschwerden wie Verstopfungen, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, ebenso wie gegen ein Völlegefühl aufgrund von Beschwerden. Weiter hat Löwenzahnwurzel eine beruhigende und pflegende Wirkung auf den Verdauungstrakt.

Lapachorinde:

In Süd- und Mittelamerika, vor allem in Paraguay, Brasilien und Argentinien, wächst der Lapacho-Baum. Seine Rinde hat sich unter allen Kennern der Naturheilkunde bereits einen Namen gemacht, ist Menschen außerhalb aber eher selten bekannt. Eigentlich schade, denn Lapachorinde hat einen hervorragenden antibakteriellen Effekt und kann markant das Immunsystem stärken.

Camu Camu Frucht:

Die Camu Camu Frucht wächst in vielen Regionen des Amazonas, wie zum Beispiel in Peru oder Nord-Brasilien. Sie hat aufgrund ihrer wertvollen Bestandteile einen gesundheitsfördernden Effekt welcher vor allem antioxidativ, entzündungshemmend und antimikrobiell wirkt.

Neben all diesen Früchten, die der südamerikanische Kontinent mitsamt dem Amazonasbecken hervorgebracht hat, werden heutzutage auch viele weitere Pflanzen zur Verwendung bei einer Darmreinigung genutzt, die nicht in Südamerika heimisch sind. Hier eine kleine Aufzählung von sehr wirksamen Pflanzen: Kamillenblüten, Mariendistelsamen, Bockshornkleesamen, Kieselerde, Kurkumawurzel.

Worauf ist zu achten, wenn man eine Darmreinigung durchführt?

Es können bei einer Darmreinigung Entgiftungsreaktionen, wie z.B. Ausschläge, auftreten. Es hilft, viel Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken (Fruchtsäfte, Kaffee oder Alkohol sind tabu).

Fazit: Medizin der indigenen Völker

Bereits die alten Inka kannten sich in der Heilkunde sehr gut aus. Auch wenn viel Wissen verloren gegangen ist, so gibt es doch zahlreiche Anwendungen, die sich bis in die heutige Zeit herübergerettet haben. Dieser Artikel kann sowieso nur einen Bruchteil an Informationen zur Heilkunst der alten Völker wiedergeben.

Weiterführende Literatur

Inka-Medizin: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilverfahren-inka-medizin-heilkunst-anwendung-pflanzen

Indianische Medizin: https://www.paracelsus.de/heilv/indianische.asp