Argentinien – Das Land der Gauchos

Patagonien - See und Berge
Patagonien ist ein Gebiet wilder Schönheit - © depositphotos.com @ pandionhiatus3

An der Südspitze Südamerikas gelegen ist das Land Argentinien seit jeher ein beliebtes Reiseziel. Die abwechslungsreiche Landschaft, die großen Städte und eine interessante Geschichte bieten dem Urlauber eine Vielzahl an Möglichkeiten. Das Land lässt sich dabei problemlos mit dem Flugzeug erreichen, aber auch Kreuzfahrten an den Küsten Argentiniens entlang erfreuen sich großer Beliebtheit.

Allgemeines – Größe, Lage, Sprache

Argentinien ist mit einer Fläche von rund 2,8 Millionen Quadratkilometern das flächenmäßig achtgrößte Land der Erde. In ihm leben jedoch nur etwa 44 Millionen Menschen, was zu einer Bevölkerungsdichte von 16 Einwohnern pro Quadratkilometern führt (zum Vergleich: In Deutschland beträgt die Bevölkerungsdichte 231 Einwohner pro Quadratkilometer). Gelegen ist das Land an der Südspitze des südamerikanischen Kontinents. Gemeinsam mit Chile teilt es sich diese Spitze, dementsprechend lang ist auch die Grenze der beiden Länder. Im Osten grenzen zudem Uruguay und ein kleiner Teil Brasiliens an Argentinien. Im Norden des Landes liegen Bolivien und Paraguay.

Die Amtssprache Argentiniens ist, wie in fast ganz Südamerika, Spanisch. Bezahlt wird im Land mit dem Argentinischen Peso. Durch seine recht westliche Lage, beträgt die Zeitverschiebung im Vergleich zur deutschen Zeit -5 Stunden. Die Hauptstadt und zugleich größte und bekannteste Stadt des Landes ist Buenos Aires im Osten. Alleine Dort leben knapp drei Millionen Menschen, im Großgebiet Buenos Aires sogar 13 Millionen Menschen, also fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung.

Die Geschichte – Indianer, Inka und Konquistadoren

Wie nahezu ganz Südamerika wurde auch das Gebiet des heutigen Argentiniens im 16. Jahrhundert von spanischen Konquistadoren erobert. Zuvor lebten kleinere Indianerstämme in dieser Region, welche in der Folge vertrieben wurden. Kurz vor den europäischen Entdeckern expandierten zudem die Inka und siedelten im Nordwesten des heutigen Argentiniens. Der erste Europäer in dieser Region war Amerigo Vespuccis im Jahre 1502. Nicht viel später begannen die Spanier damit, das Land zu kolonialisieren, 1536 gründeten sie Buenos Aires. Durch die Unruhen in Europa ermutigt, erklärte Argentinien am 25. Mai 1810 seine Unabhängigkeit, welcher in einem landesweiten Befreiungskrieg gegen die Spanier führte. Am 9. Juli 1816 konnte das Land schließlich triumphieren und zu einem souveränen Nationalstaat werden.

Die Landschaft – Von tropischen Regenwäldern bis zu schneebedeckten Gletschern

Die Lebensraumballung rund um Buenos Aires führt dazu, dass ein Großteil der Natur unberührt von Bebauung und häufig in ihrer ursprünglichen Form belassen wurde. Kaum ein Land der Erde bietet eine reichhaltigere und vielseitigere Natur als Argentinien. Durch seine enorme Nord-Süd-Ausdehnung entstanden verschiedene Klima- und Vegetationszonen. Diese sind grob in sieben verschiedene Regionen aufteilbar.

Patagonien – Abwechslungsreiche Natur

Das größte dieser Gebiete ist Patagonien im Süden des Landes. Es ist so groß, dass es selbst nochmals in zwei sehr unterschiedliche Hälften geteilt ist. Das Patagonische Meseta ist eine durch rauen Wind und flache bis hügeligen Steppenlandschaften gezeichnete Region, die sich im zentralen und östlichen Teil Patagoniens erstreckt. Das Hauptziel für Touristen Patagoniens sind allerdings die Südanden. Klare Bergseen und beeindruckende Berglandschaften mitsamt großer Gletscherfelder ziehen jährlich unzählige Touristen an. Besonders beeindruckend ist Feuerland (Tierra del Fuego). Die Inselgruppe, welche sich Argentinien mit Chile teilt, eignet sich ideal für Wanderer, Radfahrer oder Reiter.

Die Pampa – Heimat der Gauchos

Das wirtschaftliche Kernland Argentiniens ist Pampa. Das flache, grüne Grasland zieht seit jeher Viehhüter an. Nicht ohne Grund ist argentinisches Steak weltweit bekannt und beliebt. Häufig kommt es aus genau dieser Region. Viele Touristen kommen hier her, um die unendlichen Weiten zu bewundern und den „Gauchos“ (dem argentinischen Äquivalent zum Cowboy) bei der Arbeit zuzusehen. Zudem liegt die Hauptstadt Buenos Aires in dieser Region.

Mesopotamia und Nordwestargentinien – Iguaçu-Wasserfälle und das Erbe der Kolonialzeit

An der nördlichen Ostküste des Langes liegt Mesopotamia, das Zwischenstromland. Es wird eingegrenzt durch die beiden Flüsse Río Paraná und Río Uruguay. Durch sein feuchtes Klima und viele bewaldete Gebiete wirkt es tropisch. Im Norden kann die Landschaft teils hügelig bis bergig werden. Insgesamt ist das Gebiet als eines der landschaftlich schönsten ganz Argentiniens bekannt. Das besondere Highlight Mesopotamias sind die Iguaçu-Wasserfälle, die aus bis zu 90 Meter Höhe in die Tiefe stürzen.

Die vielfältige Gebirgslandschaft Nordwestargentiniens erreicht eine Höhe von bis zu 3.500 Metern. Gegensätzlich dazu beheimatet sie zudem subtropische Urwaldgebiete. Für Geschichtsinteressierte ist die Region besonders interessant. Hier finden sich die meisten Bauwerke aus der spanischen Kolonialzeit wie beispielsweise die Altstadt von Salta.

Sierras Pampeanas, Cuyo und Chaco – Trocken und sonnig

Die Sierras Pampeanas ist ein Mittelgebirgsgebiet im Herzen des Landes. Die Gipfel der Gebirgszüge erreichen Höhen von bis zu 6.000 Metern. In der Regel sind sie von kargem Buschland überzogen. Ebenso trocken ist der Westen des Gebiets Chaco an der Grenze zu Paraguay. Der Osten der Region kann durch sein feuchtes Klima allerdings intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Gleiches gilt für das im mittleren Westen des Landes gelegene Cuyo. Durch sein besonders sonniges Klima ist es eine beliebte Weinanbauregion

Das Klima – Heiß bis kalt, trocken bis feucht

Durch seine ausgeprägte Nord-Süd-Ausdehnung gibt es in Argentinien viele verschiedene Klimazonen. Im äußersten Nordosten beheimatet das Land tropische Gebiete, der restliche Norden ist subtropisch. In der Mitte des Landes herrscht gemäßigtes Klima, welches im Süden langsam in die kälteren Klimazonen der Anden übergeht. Das südamerikanische Land ist damit eines der wenigen, die nahezu alle Klimazonen auf dem eigenen Gebiet vereinen. So gilt beispielsweise die Hochwüste Puna im Nordwesten als eines der trockensten Gebiete der Welt, während der subtropische Regenwald im Nordosten zu einer der feuchtesten Regionen gehört.